Data Science-Bewerbungsgespräche gehen über reine technische Fähigkeiten hinaus. Unternehmen suchen nach Kandidaten, die komplexe Geschäftsprobleme verstehen, mit unvollständigen Daten umgehen und fundierte Entscheidungen treffen können. Der Artikel beleuchtet die verborgenen Erwartungen hinter den technischen Fragen, die für den Erfolg in der Rolle entscheidend sind.
Wichtige Erkenntnisse
- Übersetzung von Geschäftsanforderungen in Datenanalysen und umgekehrt.
- Verständnis und Kommunikation von Trade-offs (z.B. Genauigkeit vs. Interpretierbarkeit).
- Fähigkeit, mit unvollständigen und fehlerhaften Daten umzugehen.
- Denken in Experimenten und A/B-Tests.
- Gelassenheit und Problemlösungsfähigkeit unter Unsicherheit.
- Pragmatismus und das Wissen, wann ein "gutes" Ergebnis ausreicht.
- Konstruktiver Umgang mit Kritik und Feedback.
Geschäftsprobleme in Daten übersetzen (und zurück)
Eine Kernkompetenz ist die Fähigkeit, vage Geschäftsanforderungen in datengesteuerte Analysen oder Modelle umzuwandeln und die Ergebnisse verständlich für Entscheidungsträger aufzubereiten. Interviewer prüfen hier Klarheit, Priorisierung und die Anpassung der Sprache an das jeweilige Publikum.
Trade-offs verstehen
Im Berufsalltag müssen Data Scientists ständig Kompromisse eingehen. Im Vorstellungsgespräch wird geprüft, ob Kandidaten diese Trade-offs erkennen und begründen können, anstatt nur nach der technisch "besten" Lösung zu suchen.
Umgang mit unvollständigen Daten
Daten sind selten perfekt. Interviewer präsentieren oft unsaubere Datensätze, um zu sehen, ob Kandidaten Datenqualitätsprobleme erkennen, Prioritäten bei der Bereinigung setzen und fundierte Annahmen treffen können.
In Experimenten denken
Die Fähigkeit, Experimente zu entwerfen (z.B. A/B-Tests), die Stichprobengröße zu bestimmen und Ergebnisse kritisch zu interpretieren, ist entscheidend. Dies zeigt, ob Kandidaten wissenschaftlich und methodisch vorgehen.
Gelassenheit unter Unsicherheit
Viele Fragen sind bewusst vage gehalten. Hier zeigt sich, ob Kandidaten ruhig bleiben, Probleme strukturieren, Annahmen explizit machen und diese mit Geschäftszielen verknüpfen können.
Pragmatismus statt Perfektionismus
Es geht darum, nützliche Ergebnisse schnell und einfach zu liefern. Interviewer wollen sehen, ob Kandidaten wissen, wann sie mit der Optimierung aufhören können, um den Geschäftswert zu maximieren, anstatt endlos an Details zu feilen.
Umgang mit Gegenwind
Da Data Science oft kollaborativ ist, werden Kandidaten mit kritischen Fragen konfrontiert. Gefragt ist hier Resilienz, klare Argumentation und die Fähigkeit, auf Feedback flexibel zu reagieren.